Sunday, December 15, 2013

Das Zelt


Gestern war Sonntag, und ich beschloss mir mal wenigstens ein paar Stunden Auszeit zu genehmigen, um ein bisschen den Kopf frei zu kriegen. Gemeinsam mit einem Kollegen winkten wir uns ein Tricycle herbei und fuhren nach Salvacion, ein kleines Dorf nur zehn Minuten von der Hauptstrasse entfernt, aber in einer anderen Welt.

Unser erster Gedanke war: Ob hier überhaupt schon irgendwelche Hilfe angekommen ist? Die Hütten behelfsmässig wieder zusammengenagelt, die drei Kioske die es gibt mit den üblichen Produkten: Nescafé, Softdrinks, Zigaretten, Bier, Kekse, Chips und Tuba, ein lokaler Kokosnusswein.

Plötzlich lautes Geschrei: Die Männer des Dorfes veranstalteten Hahnenkämpfe. Allerdings waren sie gerade vorbei und die Menge zerstreute sich in alle Richtungen.

Über umgestürzte Bäume gingen wir den Fluss entlang zu einem Wasserfall um eine kleine Dusche zu nehmen. Ein paar örtliche Kids vergnügten sich indem sie eine Münze ins Wasser warfen und sie dann wieder heraustauchten.

Wieder zurück im Dorf entdecken wir die Schule auf einem Hügel, die komplett zerlegt ist. Ein Mann winkt uns zu und wir beschliessen, hinaufzugehen. Er stellt sich als „School Guard“ vor und erzählt uns, dass sein Haus auch zerstört ist, und dass in der Tat nicht viel Hilfe den Weg nach Salvacion gefunden hat. Und dann sehen wir es: Im Hof der zertrümmerten Schule steht ein blau-weisses Zelt von UNICEF, in dem sie behelfsmässig zwei Klassenzimmer eingerichtet haben. In diesem Moment sind wir einfach nur stolz, für diese Organisation zu arbeiten.

 

(Leider hatte ich an diesem Tag meine Kamera nicht dabei, darum hier einfach ein paar sonstige Impressionen aus Tacloban)
 




 

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