Tuesday, February 18, 2014

Eine Fahrt durch eine Stadt, die ich wieder aufrappelt.

In den letzten Wochen haben mich immer wieder Leute gefragt "Wie sieht es denn in Tacloban inzwischen aus?", und im Vergleich zu was ich hier Anfang Dezember gesehen habe, antworte ich eigentlich immer "Naja, jeden Tag geht's ein bisschen besser, die Stadt rappelt sich auf, jeden Tag einen kleinen Schritt vorwärts."

Ich beschloss, einfach mal in paar Filme aufzunehmen, stumpf raus aus dem Autofenster, bei meinen zahlreichen Fahrten von A nach B. Und wenn ich mir die jetzt so ankucke, ist es eigentlich unglaublich, wie krass es doch immer noch aussieht, trotz des täglichen gefühlten Fortschritts.

Ich möchte Euch deshalb gerne mitnehmen auf eine Fahrt von etwa fünf Mal zwei Minuten - dann könnt Ihr selbst mit eigenen Augen sehen, wie es denn inzwischen aussieht - und Euch überlegen, wie Ihr die Frage beantworten würdet, wie es Tacloban geht, hundert Tage nach dem Taifun.


Das hier ist der Stadtteil San Jose auf dem Weg von Flughafen in die Stadt. Als ich das erste Mal ankam, war diese Gegend einfach nur ein grosser Trümmerhaufen. Inzwischen kann man in der Tat sehen wie das eine oder andere Business wieder aufgemacht hat, und zumindest ein bisschen Normalität wieder einkehrt - naja, was man eben so Normalität nennen kann nachdem der stärkste Sturm der Welt Deine Stadt zerstört hat...
(Entschuldigung für den Soundtrack. Da hab ich wohl nicht aufs Autoradio aufgepasst)
 
 
Das hier ist immer noch ziemlich krass... der Stadtteil Magallanes, direkt am Ufer gelegen. Hier kann man wirklich die Zerstörung sehen, die Sturmflut angerichtet hat - in der Gegend stand nichts mehr - und wie die Leute Schwierigkeiten haben, ihr Leben halbwegs wieder aufzubauen, insbesondere da die Regierung eine 40-Meter "No-Build-Zone" ausgerufen hat, man also bis 40 Meter vom Ufer entfernt nicht mehr sein Haus wiederaufbauen darf...
 
 
 
Dieses Video zeigt die Gegend ein bisschen ausserhalb Taclobans, auf dem Weg nach Palo. Und man sieht die zerstörten Kokospalmen, die einmal die Lebensgrundlage der Leute hier waren...
 
 
In diesem seht Ihr den zu trauriger Berühmtheit gekommenen "Astrodome", der bis heute als Evakuierungszentrum genutzt wird.
 
 
Und schliesslich noch eine Fahrt durch die Nachbarschaft der Manlurip-Schule, in der ich Edegario aus der letzten Geschichte getroffen habe.
 

Taking you on a drive through a city picking itself up

Over the last weeks many people asked me "How does it look like in Tacloban in the meantime?" and from the perspective of what I had witnessed when I arrived in early December I usually say "It's getting a little bit better every day, the city is picking itself up step by step, every day a little bit."

I decided to take a couple of videos just filming from the car when driving through the city, and actually now looking at it a few days later, it strikes me how terrible it still looks like, despite all the perceived progress.

I therefore want to take you on five approx. 2-minute rides through different areas of Tacloban, so you can see it with your own eyes and think about how you would answer the question how Tacloban is doing 100 days after the typhoon.

This is the neighborhood of San Jose, on the way from the airport to the city. This was just a mountain of debris when I first arrived, in the meantime you can see some business activity going on and some sense of normalcy returning... well, by typhoon destruction standards.
(Sorry for the soundtrack, that's what happens when you don't pay attention to the car radio)
 
 
This one is actually still pretty terrible... the neighborhood of Magallanes, just North of the Astrodome, here you can really see the destruction that the water brought along and how people are struggling to rebuild their lives, especially since the Government has declared a no-build zone 40 meters from the water...
 
This one is a bit outside Tacloban on the way to Palo. You can see all the destroyed coconut trees that used to be the livelihood of the people here...
 
 
This one has the infamous Astrodome evacuation center in it.
 
 
And finally, along the neighborhood Manlurip School, where I met Edegario.
 
 
 

Thursday, February 6, 2014

Die Geschichte von Edegario


 
Edegario (12) zeigt mir, wo das Haus seiner Familie gestanden hat: Zwei Holzpfosten sind alles, was von ihrem Zuhause übrig geblieben ist. Jetzt wohnen sie im Haus ihres Onkels nebenan, das schwer beschädigt den Sturm und die Flut überlebt hat. Sie haben es so gut sie konnten geflickt - mit Blechen, Planen und Brettern die sie sich in den Trümmern zusammengesucht haben.
Edegario lebt in einem der Stadtteile der besonders stark vom Taifun betroffen ist. Drei Monate später bieten sich einem immer noch Bilder der Zerstörung. Zumindest sind inzwischen die meisten Trümmer geräumt. Ein Bagger arbeitet fleissig. Meterhoch waren dort die Trümmer, sagt mir Edegario. "Hier waren früher überall Bäume." Heute sehe ich nur eine Handvoll Kokospalmen zwischen all den abgeknickten oder entwurzelten Bäumen, die einmal die Lebensgrundlage der Leute waren.

Edegario geht in die 6. Klasse der Manlurip Grundschule in Tacloban. Seine Lieblingsfächer sind Englisch, Mathe und Sozialkunde. "Unser Schule war wirklich schön davor," erzählt mir Edegario. "Hier waren überall Gras und Blumen und wir spielten bis spät am Abend Volleyball oder Tumbang Preso." Tumbang Preso ist ein traditionelles philippinisches Kinderspiel, bei dem man mit seiner Sandale eine Dose treffen muss. Jetzt gehen er und die anderen Kinder direkt nach der Schule nach Hause bevore es dunkel wird, denn in der Gegend gibt es nach wie vor keinen Strom.

Er zeigt mir sein früheres Klassenzimmer: "Jetzt haben wir kein Dach mehr, die ganze Einrichtung, die Bücher, die Materialien... alles weggespült. Yolanda hat unsere Schule wirklich zerstört." Seine Klasse wird in einem weissen UNICEF-Zelt unterrichtet und hat UNICEF-Materialien bekommen wie Hefte und Stifte und andere Lernmaterialien, doch wenn die Sonne brennt, kann es heiss werden. Seit die Schule wieder geöffnet ist, wird von Montag bis Samstag unterrichtet, um den Schülern die Gelegenheit zu geben, die verpasste Zeit nachzuholen. Ein grosser See ist hinter dem Schulgelände geblieben, wo früher eine grosse Wiese war. UNICEF-Planen auf den Dächern der notdürftig reparierten Klassenzimmer flattern im Wind.

So sehr sie durch den Verlust aller Habseligkeiten geschockt sind, so sehr ist seine Familie glücklich dass sie überhaupt noch zusammen sind. Alle fünf haben überlebt: Sein Vater Edegario Sr., Mutter Mila, und die drei Jungs. Nachdem der Sturm und die Flut ir Haus komplette zerstört hatten, flüchtete die Familie an den Flughafen, wo sie drei Tage und Nächte lang Schlange stehen mussten bis sie Platz in einer koreanischen C130-Militärmaschine fanden, die sie aus dem Katastrophengebiet nach Manila evakuierte. "Drei Tage lang hatten wir nichts zu essen," erinnert er sich. Sogar nachts mussten sie in der Schlange bleiben. "Es war mein erstes Mal in einem Flugzeug. Es war so voll. Mir wurde schwindelig."

In Manila kamen sie bei Edegarios Grossmutter unter. Als die Nachbarschaft mitbekam, dass sie Taifunopfer sind, gaben sie ihnen zu essen und zu trinken, und der Pfarrer kümmerte sich um sie. Aber sein Vater und sein grosser Bruder fanden keine Arbeit und ihnen ging das letzte Geld aus. So entschieden sie, wieder zurück nach Tacloban zu gehen. "Das Sozialamt gab uns 4,500 Pesos (80 Euro) so dass wir zurückreisen konnten. Doch das reichte nicht einmal um den Bus zu bezahlen. Zum Glück liess das Busunternehmen meinen jüngsten Sohn Edmond kostenlos mitfahren," erzählt sein Vater Edegario Sr. "Jetzt will ich das Haus wieder aufbauen, aber ich habe nicht einmal Geld um Holz zu kaufen." Sogar sein Fahrradtaxi, Grundlage eines bscheidenen und hart verdienten Einkommens, ist zerstört. Die einzige Einnahmequelle ist ein kleines Reisfeld, das er bewirtschaftet.

Bis heute ist die Familie von Hilfsgütern abhängig. "Seit Yolanda habe ich kein Fleisch gegessen", sagt Edegario. "Nur Konserven und ab und zu Gemüse das meine Mutter auf dem Markt kaufen konnte." Seit dieser Woche gibt es zumindest eine Schulmahlzeit, gesponsert von einer Fastfoodkette. "Heute gab es Porridge mit Ei.

Auch drei Monate nach dem 8. November, der ihr Leben für immer verändert hat, kämpft seine Familie darum, wieder einen Fuss auf den Boden zu bekommen. Zumindest kann er jetzt wieder in die Schule, zusammen mit seinem kleinen Bruder Edmond (9) der in die 3. Klasse geht. Sein grosser Bruder Joel (21) ist Lehrer und hat auch gerade erst wieder angefangen seinem Beruf nachzugehen. Und doch, in all dem täglichen Kampf, ist es vor allem ein Wunsch, den Edegario hat: "Ich wünsche mir einfach nur, dass wir von jetzt an immer sicher sind."
 
Edegario in seinem zerstörten Klassenzimmer
 

Edegario vor dem temporären Notzelt in dem seine Klasse unterrichtet wird
 
 
 "Hier war überall Gras", erzählt Edegario. "Dann habt ihr da immer gespielt?", frage ich.
"Nein! Wegen der Schlangen!"
 
 

Edegario und seine Familie zeigen mir, wo ihr Haus stand. Der Holzpfosten neben ihnen ist alles was von ihrem Zuhause übrigblieb.
 
 
 
Edegario und seine Familie: Edmond (9), Mutter Mila und Vater Edegario Sr., vor dem notdürftig reparierten Haus ihres Onkels, in dem sie jetzt untergekommen sind.
 
 
 
 
 
 

The Story of Edegario


 
Edegario (12) shows me where his family’s house used to stand: The leftovers of two wooden poles are all that remains from their home. Now they are living in their Uncle’s house next door, whose house survived heavily damaged. The family mended it as good as they could with material they could get hold of – tarpaulin, panel sheets, leftovers from the debris.

Edegario lives in a neighbourhood heavily affected by typhoon Haiyan/Yolanda. Three months after the typhoon, the neighbourhood still shows scenes of massive devastation. At least most of the debris is cleared by now. A machine is clearing rubble where Edegario shows us the debris was meters high after the typhoon. “There were a lot of trees around here”, he says, where today you only see a handful trees standing and many uprooted or snapped.

Edegario is going to Grade 6 at Manlurip Primary School in Tacloban. His favourite subjects are English, Maths and Social Studies. “Our school was beautiful before. There were a lot of flowers and grass everywhere. We used to play here until late after school – Volleyball or Tumbang Preso.” Tumbang Preso is a traditional Filipino children’s game where you throw your sandals trying to hit a can. Now he and the other students are going home early before it gets dark, as there is still no electricity in the whole area.

He points to his former classroom: “Now we have no roof, the classroom is all washed out. Yolanda really destroyed our school.” His class is being taught in a UNICEF tent and received UNICEF learning supplies. Since the school reopened, there are classes Monday to Saturday to allow the children to catch up with the missed time. There is a big swamp lake behind the school buildings where there used to be grass. UNICEF tarpaulin on some of the roofs jitters in the wind.

As much as they are shocked by the loss of their belongings and their livelihood, the family is happy that they are still together. All five are still alive: Father Edegario Sr., mother Mila, and the three boys. After the typhoon hit and the storm surge completely flattened their house, the family fled to the airport where they lined up for three days and nights to find a space on a Korean military C130 plane to evacuate them from the disaster zone. “We haven’t eaten for three days”, he remembers. Even during the night they had to fall in line. “It was my first time on a plane”, tells Edegario. “It was so crowded. I felt dizzy.”

In Manila, they found shelter with Edegario’s Grandmother. When the community found out that they were typhoon survivors, they gave them food and drink and the priest cared for them. But his father and big brother struggled to find work and eventually decided to go back to Tacloban. “The DSWD (Department of Social Welfare and Development) gave us 4,500 Pesos so we could return to Tacloban. But the bus was more expensive. Fortunately the bus company let my youngest son Edmond go for free,” tells his father Edegario Sr. “Now I want to rebuild the house but I don’t even have money to buy some wood.” Even his Pedicab, a typical Filipino bicycle taxi and source of modest and hard-earned income, is destroyed. His only source of income at the moment is a small rice field that he cultivates.

Until today, the family relies on relief goods. “Since Yolanda, I haven’t eaten meat or pork”, tells Edegario. “Only canned goods and some vegetables that my mother bought on the market.” At least a student-feeding programme started just this week. “Today we had porridge and egg.” 

Even three months down from that 8 November that has changed their life forever, his family is struggling to get their feet back on the ground. At least he can now go back to school together with his little brother Edmond (9) who goes to Grade 3. His big brother Joel (21) is a teacher and started his job again just a few days ago. But among all the struggles he and his family are facing, there is one big wish that Edegario tells us: “I wish we will now be safe all the time.”
 
Edegario in his destroyed classroom
 

Edegario showing us the temporary classroom tent
 
 
 
"This was all grassland", tells me Edegario. "So is that where you played with your friends?" I ask. "No! Because there were all the snakes!"
 
 

Edegario and his family showing me where their house used to stand. The wooden pole you can see next to them is all that remains from their home.
 
 
 
Edegario and his family: Brother Edmond (9), mother Mila and father Edegario Sr., in front of their Uncle's house where they are staying now and which they were able to provisonally fix.
 
 
 
 
 
 

Friday, January 31, 2014

Die Freude in den Gesichtern der Leute, die so viel durchgemacht haben

Ich bin sicher kein Freund von Celebrities und hätte schon gleich gar nicht geglaubt dass mich jemals irgendein Besuch von irgendeiner “Celebrity” auch nur ansatzweise inspirieren oder emotional berühren würde. Aber das war bis gestern. Der Goodwill Ambassador für UNICEF in den Philippinen, ein populärer oder vielleicht der populärste Sänger des Landes, war zu Besuch bei uns in Tacloban.

Es fing mit der wahrscheinlich bizarrsten Situation an, die ich bisher hier erlebt habe. Wir stoppten nur kurz am Friedhof vor der San Joaquin-Kirche in Tanauan, einer Stadt die nun wirklich von der Flutwelle dem Erdboden gleich gemacht wurde. Wenn Du hier keine Gänsehaut kriegst, kriegst Du sie nirgends. Kindergräber sind mit Spielsachen dekoriert, andere haben Fotos oder nur ein simples Holzkreuz, und auf einem steht nur ein Karton mit den elf Namen einer gesamten Familie. Er steigt also aus dem Van und macht ein paar Schritte durch diesen erschütternden Ort als ihn natürlich die ersten erkennen – in diesem Fall Mitarbeiter des UNDP „Cash for Work“-Programms. Schon die Freude in den Gesichtern dieser Menschen war bewegend. Sie gingen auf ihn zu und er fing an sich mit ihnen zu unterhalten, als plötzlich ein Mann mit einem schwarzen Sack und einer Schaufel auftaucht und keine fünf Meter von dieser Szene entfernt anfängt ein Loch zu graben. Man konnte sofort die Verwesung riechen. Ein weiteres Opfer des Taifuns fand endlich seine ewige Ruhe, und ich fragte mich wo sie ihn oder sie wohl gefunden haben, nach all der Zeit, nach fast drei Monaten. Es war surreal.

Aber das war erst der Anfang. Am Nachmittag hatten wir geplant, ihn zu einem Day Care Center für 3-4jährige zu bringen, das erst diese Woche wieder aufgemacht hatte, ebenfalls in Tanauan, und hatten und überlegt dass er dort Mütter treffen könnte (da er bei der Damenwelt besonders populär ist). Wir fahren also in Richtung des Centers und merken sofort, dass das hier nicht wie geplant laufen wird. Anstatt der üblichen 30-40 Kinder ist das Gebäude voll bis unters Dach mit Leuten, alles johlte und schrie, wir konnten ihn fast nicht vom Van in das Gebäude bringen, obwohl uns der Bürgermeister wahrscheinlich die ganze Stadtpolizei zur Unterstützung geschickt hatte. Wir hatten eigentlich geplant mit ihm von dort zweihundert Meter bis zur „Tent City“ zu laufen, einem Zeltcamp auf dem Campus der örtlichen Grundschule und High School, wo etwa 100 Familien seither in Zelten leben.  Aber das war unmöglich. Und als wir dann eben im Auto dort ankamen, waren da tausende Leute mehr. Buchstäblich die ganze Stadt war da, es war unglaublich. Der Bürgermeister hatte ein kleines Soundsystem aufgebaut und hatte gefragt ob Gary zwei oder drei Songs singen kann. Doch die spontane Kurz-Performance wurde zu einem 45-minütigen Gänsehautmoment. Diese Freude in den Gesichtern dieser Leute zu sehen, die so unglaubliches ertragen mussten, war einfach unglaublich. Für viele war es wahrscheinlich der erste Moment der Freude seit dem dunkelsten Tag ihres Lebens. Es war offensichtlich dass viele ihren Augen nicht trauten: Der grösste Superstar hier zu Besuch bei ihnen, in diesem Trümmerfeld das einmal ihre Stadt war, vor der Ruine der Schule, neben dem Trinkwassernottank, vor den Zelten der am stärksten Betroffenen, in einem UNICEF T-Shirt. Man konnte förmlich die Energie spüren, die er diesen Menschen zurückgab.

Am nächsten Tag war es erneut der Nachmittag, der einfach nur berührend war. Wir hatten einen Besuch an einer High School in Tacloban organisiert wo er eine Schülergruppe treffen würde. Aber wer dachte dass gestern verrückt war, musste das hier erleben. Der ganze Campus war zum Bersten voll mit Teenagern und die spielten schlicht und ergreifend verrückt. Schaut Euch das hier an:


Ich hoffe, Ihr habt es bis zum Ende angeschaut, und die Mädchen gesehen die eine Sekunde nach der Hysterie wieder zurück in den Unterricht gehen. Wir konnten ihn kaum in die Bibliothek schleusen und man konnte zudem kein Wort verstehen. Und dann wartete dort diese Schülergruppe auf ihn. Wir hatten ihnen die Freiheit gegeben mit ihrer Zeit mit ihm anzufangen was sie wollten, und was sie taten war ergreifend. Sie hatten untereinander drei Schüler ausgesucht, die Gary ihre Geschichte des Taifuns erzählen würden.

Aber es war so laut von der Menge draussen dass man bei all dem Geschrei kein Wort verstehen konnte. Also stellten sie einen Stuhl einfach direkt vor Gary und sie erzählten ihm ihre Geschichten direkt. Der erste Junge brach irgendwann in Tränen aus. Der zweite war nahe dran. Das Mädchen, das dann kam, schilderte wie sie fast bis zu den Schultern im Wasser stand und anfing zu beten und versprach dass wenn sie das hier überleben würde sie alles tun würde um die Schule abzuschliessen und ihren Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Man konnte förmlich spüren wie speziell dieser Moment war. Das Geschrei und Durcheinander draussen und hier drinnen die Schüler in dieser geradezu intimen Situation mit einem Superstar, der ihre Geschichten hören will. Dann griff ein Junge eine Gitarre und sang zusammen mit einem Freund ein Lied von Gary V. für Gary V. Es war bewegend. Schliesslich fragte Gary, ob er auch ein Lied für sie singen dürfe. Er wählte ein ziemoich spirituelles und innerhalb weniger Sekunden war die Hälfte der Schüler am Weinen. Er lief von einem zum anderen, weiterhin singend, und umarmte sie. Das brachte wiederum noch mehr Schüler zu Tränen und am Ende hatten wir alle Tränen in den Augen oder auf der Backe. Selbst jetzt da ich das hier schreibe muss ich erst mal schlucken. Man konnte regelrecht spüren, was dieser Moment für jeden einzelnen dieser Jugendlichen bedeutete – und für die hunderte, die draussen ausharrten.

Ich kann es eigentlich nur wiederholen: Die Freude in den Gesichtern dieser Leute – Kinder, Teenager, Erwachsene, einfach jeder – zu sehen, dass dieser Mann kam um sie und ihre zerstörten Leben zu besuchen um ihnen Mut zuzusprechen und ihnen zuzuhören und für sie zu singen und einen Moment der Freude zu bringen, das war schlicht und ergreifend etwas das ich mein ganzes Leben nicht vergessen werde. Dass ich das hier miterleben durfte, diese unvergesslichen Momente in den Gesichtern der Leute von zwei Städten, die gerade erst versuchen ihr Leben wieder irgendwie neu aufzubauen, stellt doch ziemlich viel anderes in einen anderen Zusammenhang.




 
 

Lifting the spirits of the suffering people


I’m not a big fan of celebrity visits and I certainly never thought that any celebrity visit would ever inspire me or make me emotional. But that was until today. UNICEF Philippines Ambassador Gary Valenciano was visiting – a famous singer – and it is hard to describe what he gave the people here that went through so much suffering, but let’s start at the beginning.
It started with the probably most bizarre situation I encountered here until today, when we just briefly stopped at the graveyard in front of San Joaquin church in Tanauan. If this graveyard doesn’t give you goosebumps, nothing ever will. Tanauan was literally wiped out by the typhoon and around the heavily damaged church there is only destruction. Children’s graves are decorated with toys, some have photos, some have just a simple cross, and one has the eleven names of an entire family just written on a cardboard. So he is getting out of the van and walks through this really shattering place when of course after maybe a minute the first people start to recognize him – in this case a group of cash-for-work workers in UNDP shirts. Already the joy in the faces of these people was moving. So they walked towards him and were standing with him and chatting when that very second a guy with a black bag and a shovel approached and started digging a hole literally two meters away from this happy scene. You could immediately smell the decay. Another victim of the typhoon was put to rest, almost three months after the typhoon. I was wondering where they found him or her after all this time. It was just surreal.

But that was just the start. In the afternoon we had planned to take him to a Day Care Center that had just reopened this week in the same city of Tanauan, to meet some mothers and their children. So we drive towards the center and immediately realize that this is not going to turn out as planned: That Day Care Center was packed to the rim with people, screaming and shouting, we could hardly get him from the van to the building, although we had the city police and many other helpers with us. Actually, people were just everywhere. It was unbelievable. We had actually planned to take him from there on a walk to the “tent city” which is an evacuation center on the campus of the local Elementary and High Schools. But that was impossible. And when we arrived by car, there were thousands of more people. Literally the whole city was there, it was unbelievable. The Mayor had set up a small sound system and Gary gave a spontaneous performance that turned into a 45-minute concert when we had to stop as it started getting dark. To see the joy in the faces of these people that went through so much suffering was unbelievable. Maybe this was the first moment of joy for them since the darkest moment of their lives. It was quite obvious that many of them could not believe their eyes: The biggest superstar of the Philippines here, in their wiped out city, singing for the people who are since living in tents, next to the emergency water bladder, in a UNICEF shirt. You could literally feel the energy and the spirit that he gave these people back. On the next day, it was again the afternoon that was just humbling. We took him to the high school in Tacloban where we had arranged for him to meet with a group of selected students. But if you thought that yesterday was crazy, you had to experience this. The whole campus was packed and the kids just freaked out. Watch this!


 
Hope you watched it to the end to see how the girls go back to class the second he passed. We could hardly get him around the school and to the Library and you couldn’t hear a word anyways. And then this group of students was waiting for him. We had given them the liberty to do whatever they want with their time with him and what they did was just astonishing. They had among themselves selected three students to tell their stories of the typhoon.

But it was so loud from the outside and all the screaming that you couldn’t understand a word! So they just put a chair in front of Gary and let them tell their story directly to him. The first boy actually broke out in tears. The second one was close to doing so. The third student, a girl, told him that when she was up to her shoulders in the water that she prayed to God and promised him that if she would survive this she would do everything to graduate and become a good person. You could feel how special this moment was. The screaming and craziness on the outside and here the students in this most intimate situation with one of the superstars of the Philippines who is actually listening to them, to their stories. Then two boys sang one of his songs to him. It was moving. Finally, after almost an hour of listening to them, he asked if he could also sing a song for them. He picked a very spiritual one and within seconds, half of the students were in tears. He walked around and hugged them. That made even more students cry, and in the end all of us had tears rolling down our cheeks. Even now that I write this, I have to take a deep breath. Also here, you could downright feel what this moment meant for each and every one of these 30 students – and the hundreds outside.

I can only repeat it: To see the joy in the faces of all these people – children, teenagers, adults, just everyone – that this man came to visit them and their shattered lives and bring them a message of courage and give his time to sing to them and listen to their stories, was something that I will truly never forget. I am humbled and honoured that I had the chance to meet this truly magnificent person and experience these really unbelievable moments in the faces of the people of two cities that are just trying to get a grip on how to rebuild their lives.





 
 

Wednesday, January 22, 2014

Find the sad truth / Finde die traurige Wahrheit


I just HAVE to share this scary number table from Cogon Elementary School in Tanauan with you. I actually decided not to comment on it any further, and rather let you find the sad truth behind it...

Ich MUSS Euch einfach diese furchterregende Zahlentabelle zeigen, die im Büro der Direktorin der Cogon Grundschule in Tanauan an der Tafel steht. Ich habe beschlossen, sie gar nicht weiter zu kommentieren, und Euch lieber die traurige Wahrheit dahinter selbst rausfinden zu lassen...